Es gibt weltweit ca. 7000 Sprachen und nachdem du eine davon gelernt hast, ist dir vielleicht schon der Gedanke gekommen, dass du ja auch eine weitere lernen könntest … und noch eine … oder am liebsten alle! Tatsächlich kann das Erlernen weiterer Sprachen umso leichter fallen, je mehr man bereits kennt.
Hier erfährst du, wie du zwei Sprachen gleichzeitig lernen kannst!
Wie du auf Duolingo neue Sprachkurse hinzufügst
Mit Duolingo hast du unbegrenzten Zugang zu mehr als 40 Sprachen, völlig kostenlos! Um einen neuen Kurs zu deinem Konto hinzuzufügen, klicke oben links in der Ecke deines Bildschirms auf das Flaggensymbol und wähle dann einen Sprachkurs. Wenn du den gesuchten Kurs nicht findest, tippe für weitere Optionen „+“ an.
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Tipps zum gleichzeitigen Erlernen von zwei Sprachen
Wir stellen dir einige Möglichkeiten vor, wie du das Lernen mehrerer Sprachen überschaubar und produktiv gestalten kannst:
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Verdopple deine Lernzeit. Für die meisten Erwachsenen ist Zeit die größte Hürde beim gleichzeitigen Erlernen mehrerer Sprachen. Es ist wichtig, in jeder Sprache genügend Lerninput zu erhalten. Wenn du bisher zum Beispiel jeden Tag 30 Minuten lang Englisch gelernt hast und jetzt auch Spanisch lernen willst, bedeutet die Aufteilung dieser 30 Minuten in der Regel, dass du in beiden Sprachen weniger Lerninput erhältst. Möglicherweise musst du also die Gesamtzeit verdoppeln, um in jeder Sprache die gleichen Lernergebnisse zu erzielen. |
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Setze dir realistische Ziele. Welche Sprachen du auch immer gleichzeitig lernen möchtest – jedes Sprachenpaar hat seine Vor- und Nachteile. Wenn die neue Sprache einer Sprache ähnelt, die du bereits kannst oder gelernt hast, kannst du dir die Grundlagen vermutlich recht schnell aneignen. Es kann aber schwierig sein, zwei sehr ähnliche Sprachen, beispielsweise Spanisch und Italienisch, auseinanderzuhalten. Andererseits entsteht bei zwei nicht verwandten Sprachen wie z. B. Spanisch und Japanisch vielleicht weniger Verwirrung beim Erlernen von Wörtern und Regeln, man kann aber auch weniger von der einen in die andere Sprache „übertragen“. |
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Vergleiche ähnliche Sprachen miteinander. Wenn du zwei Sprachen lernen willst, die sich stark ähneln, wird deine größte Herausforderung darin bestehen, die Unterschiede zwischen beiden Sprachen zu erkennen und dir einzuprägen. Nimm dir deshalb jede Woche bewusst Zeit für eine Gegenüberstellung. Zum Beispiel kannst du dir eine Liste mit sogenannten „falschen Freunden“ (Artikel auf Englisch) anlegen, also Wörtern, die ähnlich aussehen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben (zum Beispiel heißt burro auf Spanisch „Esel“, auf Italienisch aber „Butter“ 😅). Auch Vergleichstabellen können helfen, grammatikalische Unterschiede sichtbar zu machen: Im Spanischen z. B. wird bei manchen zusammengesetzten Zeiten immer das Hilfsverb haber (haben) verwendet (wie bei haber comido „gegessen haben“), während im Italienischen je nach Verb entweder avere (haben) oder essere (sein) als Hilfsverb zum Einsatz kommt. |
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Verschaffe dir in einer Sprache einen Vorsprung. Vielleicht solltest du zunächst mit nur einer Sprache beginnen, bis du darin solide Grundkenntnisse erworben hast (in den Duolingo-Kursen entspricht das den ersten drei Abschnitten oder der kompletten Stufe 1). Sobald du den Basiswortschatz sowie die grundlegende Grammatik beherrschst und in der Lage bist, Sätze zu bilden, kannst du es mit einer weiteren Sprache versuchen. (Auf Duolingo stehen dir unbegrenzt viele Sprachen kostenlos zur Verfügung!) |
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Tauche in die Sprache ein Verlängere zu Beginn deine Lerneinheiten (z. B. 30 Minuten Englisch am Stück), statt morgens und abends jeweils 15 Minuten zu lernen. So hast du mehr Zeit, deinen inneren „Englisch-Modus“ zu aktivieren und dich ganz auf die Sprache einzulassen. Sobald du die Sprache besser beherrschst, benötigst du vielleicht nicht mehr so viel Zeit, um dich darin zu vertiefen. |
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Sorge für unterschiedliche Lernumgebungen. Achte vor allem am Anfang darauf, deine Sprachen zeitlich und räumlich zu trennen. Du könntest beispielsweise Englisch immer morgens in der Küche und Spanisch nach dem Abendessen auf dem Sofa lernen. Das kann dir auch dabei helfen, in die jeweilige Sprache „umzuschalten“. Je besser deine Sprachkenntnisse werden, desto flexibler kannst du mit deiner Lernumgebung sein. |
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Verwende eine Sprache zum Üben der anderen. Sobald du dich in einer deiner neuen Sprachen sicher fühlst, kannst du dazu übergehen, mit beiden gleichzeitig zu arbeiten. Erstelle dir zum Beispiel Karteikarten mit Wörtern in beiden Sprachen (auf der einen Seite Englisch, auf der anderen Spanisch), ohne dabei deine Muttersprache zu verwenden. Du kannst die Wörter auch farblich kennzeichnen (z. B. blau für Englisch), um sie besser auseinanderzuhalten. Auf Duolingo kannst du den Spanischkurs für Englischsprachige machen, um beide Sprachen gleichzeitig zu üben. |
Das mehrsprachige Gehirn
Das menschliche Gehirn ist für das Erlernen von Sprachen gemacht – richtig, „Sprachen“ im Plural: In einigen Teilen der Welt ist Mehrsprachigkeit von Geburt an üblich. Manchmal unterscheidet sich auch die in der Schule verwendete Sprache von der Sprache, die von der Gemeinschaft gesprochen wird. Oder die Eltern sprechen mit ihren Kindern verschiedene Sprachen, sodass es in der Familie keine einheitliche Sprache gibt. In einigen Kulturen wird sogar von allen erwartet, dass sie jemanden aus einer anderen Sprachgemeinschaft heiraten. In all diesen Fällen ist das Sprachenlernen also ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens.
Für Sprachen, die du sehr gut beherrschst, wie zum Beispiel deine Muttersprache, bestehen in deinem Gehirn starke Verbindungen zwischen Konzepten (also dem, was wir sagen wollen) und den Wörtern, die diese Konzepte ausdrücken. Wenn du also ein neues Wort in einer neuen Sprache lernst, beginnt dein Gehirn damit, Verbindungen zwischen dem Konzept (der Bedeutung) und dem entsprechenden neuen Wort herzustellen. Anfangs ist das neue Wort jedoch mit seiner Übersetzung in deiner Muttersprache verbunden, statt mit der Idee selbst. Nur mit vielem Üben und viel Sprachinput baust du direkte Verbindungen zwischen dem Konzept und dem neuen Wort auf.

Normalerweise lernt und speichert dein Gehirn alle Sprachen, die du beherrschst, in denselben Regionen ab, sodass es immer wieder Überschneidungen in den Verbindungen zwischen Übersetzungen und ähnlich klingenden Wörtern gibt. Das bedeutet, dass dein Gehirn z. B. das Wort Katze mit seiner spanischen Übersetzung gato verbindet, doch es wird auch Verbindungen zwischen Wörtern herstellen, die ähnlich klingen (z. B. dem deutschen Regal und dem spanischen und italienischen regalo, „Geschenk“), und besonders zwischen Wörtern, die gleich klingen und dieselbe Bedeutung haben (z. B. das deutsche Rezeption und das spanische recepción). Dabei aktiviert das Gehirn zwangsläufig diese zusammenhängenden Wörter, d. h., es erinnert sich an sie und ruft sie ab. Das passiert sogar bei bilingualen Sprechern!
Die Anfangsphase des Erwerbs mehrerer Sprachen ist vielleicht die schwierigste, es gibt jedoch viele Möglichkeiten, sich daran zu gewöhnen.
Sprachenlernen hört niemals auf 💘
Wenn du dich einmal in eine Sprache verliebt hast, wirst du es kaum erwarten können, eine weitere zu lernen! Du solltest beim gleichzeitigen Lernen von zwei oder mehreren Sprachen nur darauf achten, viel Zeit mit jeder einzelnen dieser Sprachen zu verbringen, um ausreichenden Input zu erhalten! Und mit genug Übung ist die Anzahl der Sprachen, die du lernen kannst, unbegrenzt!
Weitere Tipps und Ideen zum Sprachenlernen findest du in unserem Duolingo-Blog. Dort erfährst du, wie du dein Sprechen verbesserst, dir clevere Lernziele setzt und neue Übungsmöglichkeiten entdeckst!